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Guadeloupe vom Wasser aus

  • alicestavinski
  • 5. Apr. 2023
  • 6 Min. Lesezeit

Nachdem wir Euch bereits in unserem letzten Beitrag unser erstes Hotel vorgestellt haben, geht es jetzt darum, welche Ausflüge man von dort aus am besten unternehmen kann. Es ist gibt nämlich viel zu viel zu sehen, um nur im Hotel zu bleiben oder die nächstgelegenen Strände und Städte zu erkunden. Aus diesem Grund haben wir uns während unserer Zeit auf Grande Terre für einen Ausflug nach Petite Terre und eine Kayaktour durch die Mangroven in Vieux Bourg entschieden.


Petite Terre - Eine (fast) einsame Insel


Zuerst haben wir einen 1-tägigen Ausflug mit einem Katamaran zu den Inseln von Petite Terre mit dem Anbieter Uhaina Croisieres unternommen. Hierzu mussten wir zwar bereits um 7:15 Uhr von Saint Francois mit dem Katamaran aufbrechen, aber wir nehmen es schon einmal vorweg, es hat sich gelohnt! Angesichts der frühen Uhrzeit waren wir sehr froh, dass es von unserem Hotel (Le Relais du Moulin) nur etwa 15 Minuten bis zum Hafen von Saint Francois sind. Trotzdem sollte man etwas mehr Zeit einplanen, da die Parkplätze dort trotz der frühen Uhrzeit schon sehr begehrt sind. Das ist besonders für mich (Alice) wichtig, da Einparken nicht gerade zu meinen Stärken zählt… Wir hatten aber Glück und haben einen guten Parkplatz gefunden.

Ausgerüstet mit unserer Schnorchelausrüstung, Badekleidung, Handtüchern und natürlich viel Sonnencreme ging es los. Wir konnten es uns auf dem Boot bequem machen und die Fahrt genießen. Der Blick auf Guadeloupe vom Wasser aus ist noch einmal anders schön und wir konnten so auch die Steilküste in voller Ausdehung sehen. Nach kurzer Zeit wurden die Segel gehisst und der Motor abgeschaltet. Leider nicht für zu lange Zeit, da der Wind schlecht stand und wir ohne Hilfe des Motors vermutlich nicht so schnell an unser Ziel gelangt wären.

Tipp: Bei diesem Ausflug sollte man auf keinen Fall an Sonnencreme sparen, da man die ganze Zeit auf oder am Wasser und somit der Sonne mehr oder weniger schutzlos ausgeliefert ist. Wir empfehlen daher am besten auch ein UV-Shirt anzuziehen, um sich bestmöglich zu schützen.

Dank der Hilfe des Motors konnten wir nach einer etwa 1 1/2-stündigen Fahrt mit dem Katamaran wir die Inseln von Petite Terre erblicken.

Petite Terre, das sind eigentlich zwei kleine Inseln. Die Insel Terre de Haut ist ein Zufluchtsort für Tiere und Natur. Das Betreten dieser Insel ist strengstens verboten. Lediglich Mitarbeiter des Nationalparks sind berechtigt, diese Insel zu Forschungszwecken zu betreten. Wir durften uns aber auf der anderen der beiden Inseln, Terre de Bas, aufhalten. Auf dieser befindet sich auch der kleine Leuchtturm, der eine schöne Landmarke auf der sonst recht flachen Insel darstellt.

Es gibt hier jedoch noch viel mehr zu entdecken, sodass die Zeit wirklich wie im Flug vergeht. Auf der Landseite wohnen viele Tiere, die wenig scheu sind, sodass man sie leicht entdecken kann. Wir haben zum Beispiel Leguane und einen Einsiedlerkrebs gesehen. Einen Leguan haben wir auch bereits zuvor an unserem ersten Tag am Strand entdeckt. Es war sehr eindrucksvoll und auch ein bisschen beängstigend, wie dieses große Tier mit kräftigen Schritten unseren Weg kreuzte. Angst muss man aber eigentlich nicht haben, da Leguane grundsätzlich friedlich sind, wenn man sie in Ruhe lässt.

Außerdem wurden wir ständig von den kleinen hübschen Vögeln, den Zuckervögeln, der Insel besucht, die gerne auch etwas von unseren Getränken oder unserem Essen abhaben wollten. Fast etwas aufdringlich setzten sie sich immer wieder an unseren Tisch.


Im Rahmen einer Tour über die Insel konnte man sich von einem Guide alles erklären lassen, was die Insel, die Natur und die dort lebenden Tiere betrifft.

Hinweis: Die Mannschaft war wirklich sehr nett. Allerdings ist zu beachten, dass fast ausschließlich Französisch gesprochen wurde und eine Kommunikation auf Englisch trotz den sehr bemühten Mitarbeitern eher schwierig war. Der Ausflug ist daher nur dann uneingeschränkt zu empfehlen, wenn man zumindest etwas Französisch versteht.

Vom Land aus geht es dann auch in das Wasser. Dort befindet sich ein Korallenriff und eine Lagune mit diversen Meeresbewohnern. Mit etwas Glück sieht man dort Meeresschildkröten und diverse Fische. Unser Guide auf dem Schnorchelausflug, der Teil des Ausflugs war, erzählte auch davon, dass sie schon einen Zitronen-Hai gesehen habe. Wir haben diesen (zum Glück) nicht getroffen. Erst nach dem Ausflug wurde uns im Rahmen der Google-Recherche klar, dass ein Zitronen-Hai nicht der ungefährlichste Meeresbewohner ist.


Wichtig: Es ist allgemein verboten, die Tiere anzufassen oder anderweitig zu stören. Insbesondere wenn man Schildkröten trifft, sollte man diese auf gar keinen Fall berühren. Denn dies kann dazu führen, dass entweder Krankheiten auf die Tiere oder umgekehrt auf den Menschen übertragen werden. Aus diesem Grund steht darauf auch eine hohe Geldstrafe. Die Crew hat uns aus diesem Grund und zum Schutz der Natur auch nachdrücklich auf die Regeln hingewiesen, die bei einem Besuch des Naturreservats zu beachten sind.
Palmen am Strand mit Booten im Hintergrund

Das Schöne ist, dass nur eine sehr begrenzte Anzahl an Booten eine Erlaubnis hat, Petite Terre anzufahren. Aus diesem Grund ist es nie voll auf der Insel und man kann das Gefühl auf einer (fast) einsamen Insel zu sein, sehr gut genießen.

In dem Ausflug war auch ein Mittagessen enthalten. Für uns gab es Fisch (wahlweise hätte es auch Huhn gegeben), gegrillte Banane und natürlich den obligatorischen Planteur (= Rumpunsch).


Nach etwa 6 Stunden, die wir auf der Insel verbracht haben, war es gegen 15:30 Uhr wieder Zeit, um sich auf den Rückweg nach Saint Francois zu machen. Besonders spannend war es auf der Rückfahrt durch die hohen Wellen vor Petite Terre zu fahren. Nach wieder etwa 1 ½ Stunden Fahrt, waren wir dann zurück.


Unser Fazit: 4,5/5 Sternen


Der Ausflug mit Uhaina Croisieres ist unseres Erachtens sehr lohnend und bietet ein großartiges Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Gruppengröße war sehr angenehm und es war nicht unangenehm voll auf dem Boot. Das Essen war sehr lecker und auch für Getränke war gut gesorgt. Der Ausflug war sehr abwechslungsreich und wird uns noch lange in Erinnerung bleiben.


Ab einer Gruppengröße von 6 Personen dürfte es sich lohnen, über das Chartern eines privaten Bootes nachzudenken.


Hier findet ihr den Link zur Website von Uhaina Croisieres.

Strand mit roten Algen

Ein Vormittag in den Mangroven

Kayak am Strand in den Mangroven

Ein weiteres Highlight während des Urlaubs war unsere Kayaktour durch die Mangroven im nord-westlichen Teil von Grande Terre. Die Fahrt vom Hotel (Le Relais du Moulin) hat am Morgen etwa 40 Minuten gedauert. Wir fanden allein schon die Fahrt dorthin sehr spannend, da man dabei verschiedenen Orte im Landesinneren zu sehen bekommt, die man sonst vermutlich nicht angefahren hätte.


Das Gebiet im Nord-Osten ist allgemein nicht besonders stark touristisch erschlossen, da es dort kaum Strände gibt, dies ist aber nicht unbedingt ein Nachteil. Tatsächlich ist die Gemeinde von Morne-à-l‘Eau und Vieux Bourg eine der ärmsten von Guadeloupe, wie wir auf dem Ausflug erfahren haben. Trotzdem sind diese sehenswert, was zum Beispiel an dem malerischen Friedhof von Morne-à-l’Eau mit seinem außergewöhnlichen Schachbrettmuster liegt. Von der Kirche von Vieux Bourg hat man zudem einen tollen Ausblick über die Bucht.

Nachdem wir bei Ti Evasion Kayak Guadeloupe angekommen waren, startete der Ausflug mit einer allgemeinen Begrüßung, Einweisung und Verteilung des Materials (Kayaks, Schwimmwesten und wasserdichten Tonnen). Die Boote wurden nach Gruppen aufgeteilt, sodass es auch möglich war zu zweit oder mit Kindern zu dritt ein Kayak zu haben. Wir haben uns natürlich für ein 2er-Kayak entschieden.


Dann ging es auch schon los und rein in die Mangroven. Zielstrebig paddelte unser Guide voran und für uns scheinbar einfach auf die Mangroven zu. Wir waren etwas ungläubig als wir erkannten, dass wir hier geradezu weiter fahren sollten, aber was solls. So fuhren wir einfach mitten in die tiefhängenden Äste und Wurzeln der Mangroven hinein. Es war gar nicht so einfach sich durch die Wurzeln zu navigieren und dabei darauf zu achten, nicht an den tief hängenden Ästen hängen zu bleiben. Nach den ersten Metern hatten wir jedoch den Dreh raus und kamen gut voran.

Zwischendurch hielten wir immer wieder mit unserem Guide an und sie erklärte uns, das Ökosystem der Mangroven, wie sich diese verbreiten und welche Tiere hier trotz der widrigen Bedingungen leben. Wir finden es immer wieder sehr interessant, wie sich Pflanzen in anderen Gegenden verbreiten. Die Mangrovensamen keimen bereits am Mutterbaum und bilden dort bereits erste kleine Wurzeln und Blätter. Von dort fallen Sie ins Wasser und bilden dann dort Wurzeln und wachsen nach oben.


So paddelten wir einige Zeit durch diese unwirklich wirkende Umgebung. Unser letzter Stopp führte uns noch zu einem kleinen Strand. Dort gab es natürlich auch wieder den obligatorischen Planteur, wie bei wirklich jedem Ausflug auf der Insel. Kurz bevor wir diesen Stopp erreichten, hätten wir fast noch ein unfreiwilliges Bad genossen. Denn wir mussten eine kleine vorgelagerte Insel umrunden und an dieser Stelle gab es aufgrund des flachen Wassers einige Wellen. Hiervon erwischte uns eine etwas seitlich. Wir haben die Situation allerdings (mehr oder weniger) gekonnt gemeistert und konnten es gerade so noch vermeiden, ein Bad zu nehmen. Aufgrund der angenehmen Wassertemperaturen wäre das aber auch nicht allzu schlimm gewesen.

Anschließend ging es wieder zurück zum Hafen von Vieux Bourg, sodass wir nach etwa 3 Stunden wieder dort angekommen sind, wo wir am Morgen aufgebrochen sind.


Auch bei diesem Ausflug sollte man unbedingt darauf achten, sich ausreichend vor der Sonne mit Sonnencreme, UV-Schutz-Kleidung und Kopfbedeckung zu schützen. Die Kopfbedeckung sollte am Besten auch den Nacken schützen, wenn man nicht, wie wir, mit einem roten Streifen am Hals enden will.


Von der Schwierigkeit her ist die Tour wirklich gut machbar. Wir sind selbst nicht besonders häufig in der Vergangenheit mit einem Kayak unterwegs gewesen, haben die Distanz aber ohne Probleme absolvieren können. Nach ein paar Metern hat man sich dann „eingegrooved“ und fährt in die Richtung, in die man auch möchte.

Nahaufnahme grüne tropische Pflanze am Strand

Unser Fazit: 4,5/5 Sternen

Der Ausflug mit Ti Evasion ist eine tolle Möglichkeit, um die Mangroven zu erkunden und etwas über dieses Ökosystem zu lernen. Unser Guide hat uns viel darüber erklärt und sprach sogar gut Englisch. Die Gruppengröße war auch hier sehr angenehm.


Hier findet Ihr den Link zur Website von Ti Evasion.


 
 
 

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